Mobilfunk / Ratgeber für Kommunen

Standortplanung / Sinn und Zweck von Standortkonzepten

Für die Entwicklung von Standortkonzepten gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Standortkonzepte von professionellen Firmen
Es gibt die Möglichkeit, Standortkonzepte von professionellen Firmen erstellen zu lassen, die relativ kostenintensiv sind. Ein Standortkonzept für Mobilfunksendemasten verfolgt das Ziel, über die Vorgaben des Gesetzgebers hinaus eine weitere Strahlenminimierung vorzunehmen, um den Besorgnissen der Bürger Rechnung zu tragen. Dies geschieht durch eine komplexe Standortbestimmung. Die Schwierigkeit ist dabei, die verschiedenen Ansprüche in Einklang zu bringen: außerordentlich Strahlenminimierungsmaßnahmen, optimale Mobilfunkversorgung, Finanzierbarkeit bezogen auf Miete, Kosten des Mastbaus, Verlegen der Zuleitungen zum Festnetz und Koordination der Netzbetreiber.

2. "Eigene" Standortkonzepte nach professioneller Beratung
Die kostengünstigere Variante besteht darin, eigene Leitlinien zum Netzausbau zu entwickeln. Mit Hilfe einer einmaligen guten Beratung, einer Recherche und/oder dem Austausch mit erfahrenen Nachbargemeinden können Sie Ihre Leitlinien für den Ausbau des Mobilfunknetzes selbst erstellen. In der Regel reicht diese Vorgehensweise völlig aus, um einen funktionierenden und sozial verträglichen Netzausbau zu gewährleisten.

Vor- und Nachteile eines professionell entwickelten Standortkonzepts sind:

-> Vorteile Standortkonzept
Ein Standortkonzept für Mobilfunksendemasten verfolgt das Ziel, einen Beitrag zum transparenten und akzeptierten Ausbau des Mobilfunknetzes zu leisten und dafür Maßnahmen festzulegen. Sie ermöglichen vor allem der Kommune, auf Augenhöhe mit den Netzbetreibern zu verhandeln und Standortempfehlungen aussprechen zu können. Dafür bedarf es auch, dass der Mobilfunkbeauftragte sich technische Grundkenntnisse für den Ausbau der Mobilfunknetze aneignet. Zu einem Standortkonzept können Regelungen zählen, die folgende Aspekte berücksichtigen:

-> Gesundheitsverträglichkeit

-> Mehrfachnutzung von Mobilfunkstandorten

-> Gewährleistung einer Mobilfunkgrundversorgung im Inhouse-Bereich, aber beispielsweise ohne Kellerversorgung

-> Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern

-> Nachteile Standortkonzept
Gegen ein Standortkonzept sprechen der intensive Arbeits- und Finanzaufwand unter Berücksichtigung, dass eine planungsrechtliche Fixierung der im Standortkonzept vorgesehenen Standorte nicht möglich ist:

-> Preis ca. 3000 - 40.000 Euro für die Erstellung eines Standortkonzepts

-> Aufwändige Zusammenstellung der erforderlichen Daten, wie Anlagenbestand, Anzahl der Mobilfunksuchkreise, bauplanungsrechtliche Situation, Anzahl und Lage der städtischen Liegenschaften, Lage sensibel genutzter Einrichtungen, Verfügbarkeit von Standortalternativen, Ist- und Sollzustand der Immissionssituation und Eigentumsverhältnisse

-> Erstellung der notwendigen planungsrechtlichen Voraussetzungen (Bebauungsplan, Flächennutzungsplan) für ein dreidimensionales Kartenmaterial, für Luftbilder vom Untersuchungsgebiet und/oder für Messungen zur Überprüfung des Konzepterfolgs

-> Standortkonzepte müssen mit den Netzbetreibern vereinbart werden und deren Anforderungen erfüllen, wie die Bereitstellung qualitativ hochwertiger Mobilfunkstruktur und die Einhaltung des Gebots der Wirtschaftlichkeit

Wenn Sie weitere Fragen haben zu Standortkonzepten, dürfen Sie uns gerne kontaktieren.